Was wird während der pferdegestützten Logopädie stimuliert?

Durch das Bewegt werden auf dem Pferd erhält das Gehirn des Patienten sehr viele verschiedene Sinneseindrücke. Diese werden alle im Gehirn verarbeitet, sortiert und weiter geleitet. Dies wird Sensorische Integration genannt.

Dabei werden zwei große Sinnesbereiche unterschieden: Die Körpersinne = Innenfühler (Tastsinn, Gleichgewichtssinn, Muskelsinn) und die Fernsinne  = Außenfühler (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken).
Durch eine Integration all unserer  Sinneseindrücke erhalten wir Informationen zur Raumwahrnehmung, zur Stellung und Orientierung innerhalb des Raumes und zu unseren Atmungs- und Artikulationsorganen.
Ein Mensch mit einer gelungenen sensorischen Integration fühlt sich wohl in seinem Körper und ist psychisch stabiler. Eine gelungene sensorische Integration wirkt sich auf  Konzentration, Ausdauer, Gedächtnis, Lernfähigkeit, Sprache und Übertragungsfähigkeit aus.

Welche Sinne werden während der pferdegestützten Logopädie stimuliert?
• Sehen: Der Patient sieht viele neue Gegenstände, Lebewesen und Handlungen durch die neue Umgebung des Reitstalls und die erhöhte Perspektive vom Pferderücken aus.
• Hören: Der Patient hört Geräusche aus dem Stall und der Reithalle, Geräusche des Pferdes und gezielte Sprachimpulse des Therapeuten. Er hört nach der Therapie Gespräche seiner Familie  über die Therapie und das eben erlebte.
• Riechen:  Es gibt die Gerüche aus dem Stall und der Reithalle und Gerüche des Pferdes, die der Patient riecht und mit den neuen und spannenden Erfahrungen verknüpft.
• Tastsinn: Der Patient berührt aktiv das Pferd und die Ausrüstung. Er wird passiv durch den Pferdekörper und den Therapeuten berührt, gehalten und getragen.
• Gleichgewichtssinn: Durch das Bewegt werden auf dem Pferd muss der Patient immer wieder neu sein Gleichgewicht finden, seinen Kopf in eine aufrechte Haltung bringen, sich aufrichten und Bewegungen des Pferdes ausgleichen.
• Muskelsinn: Die Muskeln spüren die Bewegung und Wärme unter sich und passen sich an. Sie lassen sich bewegen, können aber auch eigene gezielte Bewegungen zulassen.