Was ist pferdegestützte Logopädie?

Pferdegestützte Logopädie ist eine therapeutische Intervention, die auf der Grundlage des Bewegungsangebotes des Pferdes (insbesondere Takt und Rhythmus) sowie der Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft des Pferdes basiert. (Silke Ruf, Heidelberg 2022)


Pferdegestützte Logopädie findet im Stall, in der Reithalle und im Gelände mit und auf dem Pferd statt. Eine Behandlungseinheit dauert 45 Minuten. Hierbei geht es um den allgemeinen Umgang mit dem Pferd als Lebewesen, das Versorgen des Pferdes und das Reiten. Dabei werden alle Handlungen und Situationen durch die Logopädin sprachlich begleitet.
Abhängig vom Störungsbild setzt die Logopädin sprachliche Schwerpunkte und Ziele und fördert den Patienten entsprechend dieser. Die pferdegestützte Logopädie ist somit kein „Reiten lernen auf Rezept“, sondern eine gezielte logopädische Therapie in einem etwas anderem Umfeld.
Das Pferd als Co-Therapeut sorgt hierbei durch seine offene, nicht wertende und vorurteilsfreie Art für eine gute Grundstimmung. Die Arbeit am Pferd kann sich positiv auf den gesamten Körper des Patienten auswirken. Bei der Behandlung auf dem Pferd wirken 80-120 dreidimensionalen Bewegungsimpulse auf den Körper des Patienten, die er verarbeiten muss. Hierdurch werden bessere Voraussetzungen für die Aufnahme und Verarbeitung von Sprache und die gezielte Sprachbildung geschaffen.



Bevor die Arbeit mit dem Pferd starten kann finden einzelne Termine statt, um eine genaue Anamnese erheben zu können, eine Diagnostik durchzuführen und Therapieziele zu bestimmen. Parallel kann es sinnvoll sein, 1x pro Woche logopädische Therapie in der Praxis stattfinden zu lassen. Diese Leistungen können in der Regel über eine logopädische Verordnung abgerechnet werden.


Für die pferdegestützte Logopädie vereinbare ich in der Regel 5 Termine (jeweils 1x pro Woche). Im Anschluss überlege ich mit den Patienten bzw. Angehörigen zusammen, ob eine direkte Fortführung der Behandlung sinnvoll ist oder ob eine Pause gemacht werden sollte.
Diese Termine sind in der Regel eine Selbstzahlerleistung (bei Privatpatienten werden sie zum Teil von der Krankenkasse übernommen). Es gibt aber auch die Möglichkeit der Kostenübernahme durch bestimmte Kostenträger. Hierauf können sie mich gerne ansprechen.

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